Nutzen und Grenzen von Nachhaltigkeitsberichten (2014)
Selten übernehmen konventionelle, klassisch kapitalistische Unternehmen über ihr Geschäft hinaus Verantwortung für die Gesellschaft. Spendentätigkeiten im lokalen Umfeld sind zwar oft zu beobachten, doch Verantwortung für soziale Ungleichheit(en) und Umweltschäden zu übernehmen, bleibt eine Rarität. Milton Friedman führte dies darauf zurück, dass
”The business of business is business.
Somit ist die Unternehmensführung im konventionellen Verständnis nur für die erfolgreiche Führung der Geschäfte und das Wachstum des Shareholder-Value zuständig. Doch Gerd Hofielen und Ralf Resch verdeutlichen:
”Äußere Zwänge, d.h. Stakeholder-Druck, führten zu einer Aufweichung dieser Position.
Zahlreiche Forderungen aus Gesellschaft sowie von Regierungen führten zu einer Aufweichung des Milton’schen Credos und trugen zur Geburt der Corporate Social Responsibility (CSR) und besseren Standards in der (finanziellen) Berichterstattung bei. Seit diesem Jahr schreibt die EU-Richtlinie 2014/95/EU Unternehmen ab einer Größe von 500 MitarbeiterInnen vor, dass auch über nichtfinanzielle Informationen wie zum Beispiel Umweltfragen, ArbeitnehmerInnenbelange und vieles mehr berichtet werden muss.
Entstanden sind mittlerweile dutzende Kodizes für verantwortungsvolles Handeln sowie Standards für die Nachhaltigkeits- bzw. CSR-Berichterstattung. Welchen Nutzen sie entfalten können, was sie unterscheidet – das erfahren Sie im Artikel anbei.
Verglichen werden drei Standards, die Global Reporting Initiative (GRI), ISO 26000 und die Bilanz der Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ). Dabei ist der GRI einer der am weitesten verbreiteten Standards, die ISO eine international bedeutende Norm, während die GWÖ-Bilanz den Vorteil bietet, dass Unternehmenspraktiken gemessen werden, quantifiziert, extern zertifiziert und somit vergleichbar gemacht werden.